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Meine Großeltern tragen Staatsquallen am Haupt. (2015/2016)

Familienfotografien und Illustrationen  von giftigen Quallen, die Ernst Haeckels Publikation "Kunstformen der Natur" entnommen sind, wurden mittels Diaprojektion kombiniert und dienten als Grundlage für gemalte Collagen. 

 

Die Arbeit bezieht sich auf zwei Aussagen bzw. Zitate:

 

  • Der deutsche Zoologe, Philosoph und Künstler Ernst Haeckel, der als Wegbereiter von Eugenik und Rassenhygiene bezeichnet wird, schrieb 1866 in seiner generellen Morphologie: "Die Unterschiede zwischen den höchsten und den niedersten Menschen sind größer, als diejenigen zwischen den niedersten Menschen und den höchsten Tieren.“

 

  • Kurz vor seinem "Heldentod"  im April 1945 hat sich mein Großvater von meiner damals 20-jährigen Tante mit folgenden Worten verabschiedet. "Wenn das Großdeutsche Reich aufhört zu existieren, hat das Leben für mich seinen Sinn verloren." Er war nicht nur von der Legitimation eines deutschen Weltführers sondern auch von der Notwendigkeit der Rassentrennung sowie des Ausmerzens unwerten Lebens überzeugt.

 

Die Auseinandersetzung mit diesem Aspekt der österreichischen Geschichte und mit meinem familienbiografischen Erbe waren hilfreich für mich. Ich verurteile meine Großeltern nicht. Vielmehr habe ich, während ich diese Bilder gemalt habe begriffen, dass ich doch auch Gutes von ihnen mitbekommen oder geerbt habe. Ich habe meine Großeltern nicht kennen gelernt. Aber dadurch, dass ich meine Eltern sehr gut kenne, weiß ich, dass sie in ihnen Großes zustande gebracht haben.

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