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DA VINCI II

DA VINCI II besteht aus bislang 3 Kurzfilmen und einer Videoinstalation, in denen Gemälde von Leonardo da Vinci in Form von Tableaux Vivants (franz. bewegtes Bild) lebendig werden. Der auslösende Moment für die Werkserie war ein zufällig entstandener Schnappschuß, der 2014 am Medienkunstfestival SCHMIEDE bei einem Frühstück aufgenommen wurde.

Schnappschuss Schmiede

Die Assoziation mit dem  Letzten Abendmahl drängt sich bei dieser Aufnahme förmlich auf. Man kann das Foto fast nicht ansehen, ohne dabei an Leonardo da Vincis bekannte Wandmalerei zu denken, die so oft kopiert und paraphrasiert worden ist, wie kein anderes Kunstwerk.

 

Als Ironie des Schicksals habe ich im Nachhinein auf der Fotografie das Wort Wiederholungen gelesen (siehe Lupe: auf der Schnittfläche der Tischkannte). Für meine Reinszenierung wollte ich mich aber möglichst vom vorgegebenen Inhalt lösen und ein eigenes Narrativ entwickeln. Ich habe die Gesichter der frühstückenden Gesellschaft ausgiebig betrachtet und mich von ihren Ausdrücken inspirieren lassen. 

 

Im Sinne eines konsequenten Genderings wurden in diesem und allen folgenden Filmen der da Vinci II- Serie männliche Charaktere weiblich und weibliche Figuren von Männern verkörpert.

LAST SUPPER IV
DCP / color 08:18 Minuten, eOmdU, 2016

 

Ein vermeintliches Standbild des Letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci erwacht zum Leben. Aber eine heilversprechende Jesusfigur ist in der achtköpfigen Gruppe nicht auszumachen.

 

In ihren eingefrorenen Posen betreiben die ProtagonistInnen stattdessen gemeinsam ironische Anspielungen auf religiöse und kunsthistorische Inhalte und kritisieren nebenbei auch den aktuellen Kunstbetrieb und hierarchische Strukturen.

 

Als die DarstellerInnen auf ihrer Suche nach VerräterInnen sogar beginnen das Kunstprojekt für das sie  engagiert wurden zu hinterfragen, droht sich die Gruppe selbst ad absurdum zu führen.

JOHANNAS
DCP / color 13:39 Minuten, eOmdU, 2017

JOHANNAS beschäftigt sich mit zwei Bildern, die in Leonardo da Vincis Werkstatt entstanden. Der Film stellt die fiktive Frage, was sich Johannes der Täufer und Bacchus wohl zu sagen hätten, würden sie einander heute begegnen.

Durch das Spiel von Katharina Wawrik und Anna Eger nehmen die zwei grundverschiedenen Charaktere Gestalt an.

In einem Atelierraum treffen sie aufeinander und liefern sich einen verbalen Schlagabtausch bei dem beide vehement um ihre jeweiligen Überzeugungen und Werte kämpfen.

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THREE SESSIONS
DCP / color 13:00 Minuten, eOmdU, 2018

Ein junger Mann wird bei drei Portraitsitzungen begleitet und vertraut einem unsichtbaren Gegenüber sein intimstes Inneres an. Laut sinniert er über Eitelkeit, Stolz und Würde und betritt das Studio jedes mal mit verändertem Selbstbewusstsein.

Als Vorlage für Three Sessions for a Portrait diente das Gemälde “Dame mit Hermelin” von Leonardo da Vinci. Das Portrait einer Mätresse entstand in drei Etappen. Die erste Version enthielt noch kein Tier.  Der Künstler fügte erst später ein schwarzes Hermelin ein, dessen Fell er schlussendlich weiß übermalte.

Das Verwandlungsthema habe ich in  meinem Film aufgegriffen und an dem jungen Darsteller als Reifungsprozess sichtbar gemacht.

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